Nach einer turbulenten Zeit bei Schalke 04 spricht Timo Baumgartl offen über Rückschläge, Kritik und persönliche Lehren. Warum er dennoch keinen Groll hegt und wie es für ihn in den USA weitergeht, erzählt er im Detail.
Timo Baumgartl, ehemaliger Innenverteidiger des FC Schalke 04, blickt offen und selbstkritisch auf seine Zeit bei den Königsblauen zurück. „Natürlich ist man ein Stück weit gescheitert“, gesteht der 28-Jährige in der aktuellen Folge des Podcasts Kicker meets DAZN.
Baumgartl war im Sommer 2023 mit dem Ziel nach Gelsenkirchen gewechselt, gemeinsam mit Schalke den Wiederaufstieg in die Bundesliga zu schaffen. Doch seine Zeit im Ruhrgebiet verlief alles andere als geplant: Geldstrafe, Suspendierung und schließlich die vorzeitige Vertragsauflösung im August 2024 prägten seine kurze Zeit beim Traditionsklub. „Man ist mit anderen Ambitionen hin“, erklärt er, „und die nicht erfüllt zu haben, ist natürlich ein schlechtes Gefühl.“
Nach kritischen Äußerungen in einem TV-Interview im September 2023 – nach einer Niederlage gegen den FC St. Pauli – verhängte Trainer Thomas Reis eine Geldstrafe und versetzte Baumgartl vorübergehend in die zweite Mannschaft. Mit dem Trainerwechsel im Winter, als Karel Geraerts das Ruder übernahm, spitzte sich die Situation weiter zu. Im März 2024 entschied Geraerts endgültig, Baumgartl in die U23 zu verbannen.
Baumgartl: „Habe keine Freude daran, wenn Schalke verliert“
Für den Abwehrspieler folgte eine schwere Phase, geprägt von Kritik – sowohl von Vereinsseite als auch aus der Fan-Community. Dennoch zeigt er Verständnis: „Was jeder Fan denkt, kann ich eh nicht beeinflussen. Manche mögen mich, manche nicht.“
Trotz der schwierigen Zeit hegt Baumgartl weder Groll gegenüber dem Verein noch gegenüber Ex-Trainer Geraerts. „Wenn ich heute Karel begegne, werde ich ihm ganz normal Hallo sagen. Ich habe immer noch Respekt vor ihm. Er ist immer noch ein Trainer von mir, deshalb ist er auch ein Teil meiner Karriere“, betont er.
Auch wenn Schalke aktuell erneut mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, wünscht Baumgartl dem Klub Erfolg: „Ich habe überhaupt keine Freude daran, wenn Schalke verliert, sondern ich freue mich eher, wenn die Jungs wieder gewinnen. Ich möchte, dass der Verein möglichst schnell wieder dahin kommt, wo er hingehört.“
Drei Monate nach der Vertragsauflösung hat Timo Baumgartl einen Neuanfang gewagt. Der Verteidiger unterschrieb bei St. Louis City SC in der US-amerikanischen Major League Soccer.
Bis zur Winterpause wird es wohl nicht mehr gelingen