Simon Terodde ist nach seinem Karriereende weiterhin im Fußball aktiv, inzwischen allerdings als Experte in den TV-Übertragungen der 2. Bundesliga. So war er auch beim Duell seiner beiden Ex-Clubs, Hamburger SV gegen den FC Schalke 04, anwesend und äußerte sich zu deren Lage. In Bezug auf die Besetzung dess Traineramts zeigte sich Terodde von der Schalker Auswahl überrascht.
Beim Hamburger SV musste Trainer Steffen Baumgart nach dem 2:2 gegen Schalke 04 seinen Hut nehmen. Der aktuelle Status von S04 ist nun mal so, dass ein Remis gegen den Revierclub als Enttäuschung angesehen wird, keineswegs als Teilerfolg. Natürlich spielte die Entwicklung bis zur Partie am Samstag dabei die größere Rolle. Nichtsdestotrotz ist nun Schluss für Baumgart bei seiner Jugendliebe HSV, der wiederum einen neuen, vielleicht früheren Trainer sucht.
Diese Maßnahme, einen Wechsel des Trainers, hatte der FC Schalke 04 schon vor einigen Wochen ergriffen. Der Belgier Karel Geraerts musste gehen, wurde durch den hierzulande völlig unbekannten Kees van Wonderen ersetzt. Diese Wahl des Nachfolgers von Geraerts überraschte Simon Terodde, wie dieser nun öffentlich anmerkte.
Weder war es aber der Umstand, dass Kees van Wonderen trotz seiner immerhin schon 55 Jahre keine nennenswerte Erfolge im Vereinsfußball – mit der holländischen U17 wurde er allerdings Europameister – vorweisen kann, noch die Tatsache, dass van Wonderen nicht gerade als mitreißender Lautsprecher auftritt, die Terodde so denken ließen.
Höchst erfahrener Funkel nach Terodde gut für Schalke geeignet
Vielmehr hatte der Zweitliga-Rekordtorschütze (177 Treffer in 311 Spielen) damit gerechnet, dass sich Schalke 04 bei einem in Deutschland völlig etablierten, gar als Aufstiegs-Experte gelten müssenden Trainer bedienen würde. Friedhelm Funkel ist zwar bereits 70 Jahre alt, war erst in der Vorsaison aber noch als Retter des 1. FC Kaiserslautern aktiv. In seiner langen Karriere als Trainer gelangen dem gebürtigen Neusser zudem sechs Aufstiege in die Bundesliga mit fünf verschiedenen Clubs – Rekord für einen Trainer.
Als in der Diskussion um die Nachfolge von Steffen Baumgart sein Name fiel, kommentiere Terodde dies: „Ich habe Funkel eigentlich auf Schalke erwartet.“ Die Trainerlegende im deutschen Fußball weise zahlreiche Vorzüge auf, die S04 momentan gut gebrauchen können. „Gerade bei solchen Traditionsvereinen brauchst du solche Trainer, die mit beiden Beinen im Leben stehen. Es herrscht so viel Politik.“ Funkel lasse sich von den vielen Stimmen bei so einem großen Cub nicht beirren. „Der schaut sich den Kader an und trifft die Entscheidungen. Der lässt sich nicht von rechts und links beirren.“
Bekanntlich kam es anders und Schalke entschied sich für van Wonderen, dessen Arbeit aber offenbar auch so langsam Früchte trägt. Seit drei Spielen ist S04 ungeschlagen, hat zweimal zu Null gespielt und sich immerhin schon auf Rang 13 vorgearbeitet, wenn auch mit fünf Punkten Abstand zu Rang 12. Ein neuer Trainer dürfte vorerst nicht auf Schalke gesucht werden und wenn, dann könnte Funkel schon wieder woanders angeheuert haben.