Interviews

Früherer S04-Stürmer Ailton: Auf Schalke niemand mit Sachverstand

Ailton, der „KUgelblitz“, schrieb nur ein kurzes Kapitel beim FC Schalke 04. Länger war er zuvor bei Werder Bremen, nach Schalke aber noch auf zig weiteren Stationen. Jetzt hat er ein Buch über seine bewegte Karriere veröffentlicht. Aus diesem Anlass stand er zum Interview bereit, in dem er sich auch – aus der Ferne – zur Situation bei seinem Ex-Club im Revier äußert.


Eine einzige Saison verbrachte Ailton auf Schalke: 2004/05. In seinen 29 Bundesliga-Einsätzen traf er immerhin 14 mal. Das war nicht annähernd so viel wie in der Saison davor, als er mit 28 Treffern nicht nur Torschützenkönig der Bundesliga wurde, sondern Werder Bremen auch zur Deutschen Meisterschaft samt Doublegewinn schoss. Mit Schalke zog er zwar auch ins Finale des DFB-Pokals ein, unterlag dort dem FC Bayern München aber mit 1:2.

Nach dieser einen Saison endete die Verbindung zwischen Ailton und dem FC Schalke 04 bereits wieder, als er zu Besiktas Istanbul weiterzog. Fraglich also, welches Gewicht man den Aussagen von Ailton zu seinem Ex-Club rund 20 Jahre später zumessen sollte. Teil des Businesses ist es aber stets, solche Fragen zu stellen, hier aus Anlass der Veröffentlichung seines Buchs „Mein Fußballmärchen“.

Christina Rühl Hamers, Matthias Tillmann und Ben Manga
Foto: IMAGO

Ailton vermisst Fußball-Sachverstand bei Schalke 04

Ailton zweifelt, ob es im gesamten Club S04 derzeit überhaupt jemanden mit Sachverstand im Fußball gebe. Schon seit Jahren werde auf Schalke nicht gut gearbeitet, aktuell zeige sich dies besonders schmerzlich für die Fans, aber auch für die Bundesliga, die auf einen solch großen Club vorerst verzichten muss.

Ailton schlägt in dieselbe Kerbe, in die auch zahlreiche andere Ex-Spieler oder Experten derzeit gerne schlagen. Die häufigen Trainerwechsel tuen dem Club dem Ex-Stürmer zufolge einfach nicht gut. Ohne personelle Konstanz könne man kaum Erfolg haben, führt Ailton aus, der den Niedergang von S04 als „inakzeptabel“ einordnet.

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lehmann, frank

Ja, ich finde, Ailton hat vollkommen recht. Es ist sogar noch viel schlimmer. Mit jedem Wechsel im Sportleiterbereich, egal ob Direktoren oder Trainer, ist es noch schlimmer geworden. Ein neuer Höhepunkt ist jetzt erreicht. Ein neuer Sportdirektor sägt seinen Trainer, der schon ziemlich bescheiden agiert hatte, so an, dass er ihn mitten in der Saison absägen kann. Dann holt er einen Nachfolger, der sogar noch jedes Angriffsspiel unterbindet…. Von den Sportvorständen ganz zu schweigen. Auch hier ist mit Herrn Tillmann offensichtlich ein neuer Höhepunkt nach dem Motto erreicht; „Meine Vorgänger waren schon untauglich. Ich aber werde sie alle noch mit meinen Fehlversuchen übertreffen.“ Leider, Glück Auf

zimbo

Schalke hat schon seit Jahren keine Sportvorstände mehr. und das ist auch das Hauptproblem im Verein.
„Sportdirektoren“, „Kaderplaner“ und Co treten bei Rühl-Hamers allesamt nur als Bittsteller an, niemand kann auf Augenhöhe angemesene Recourcen für einen ambitionierten Kader incl. Trainerstab einfordern..

Was Ailton betrifft, hat sich nun auch der letzte „Experte“ hinterm Ofen hervorgetraut, um Banalitäten zu verkünden.
Weitere „Ehemalige“ muss man schon bei „Gescbichten aus der Gruft“ suchen…

Fleischsalat

Personelle Konstanz wird es auf Schalke nie geben. Das sollte man sich einfach mal abschminken.

Es wird grundsätzlich immer auf Schalke die Entlassung von irgendwelchen Personen gefordert: Momentan ja auch. Es sei denn sie haben das Schalke-Gen. Dann natürlich nicht. Selbst dann nicht wenn sie völlig unqualifiziert sind.

Jüngstes Beispiel: Marc Wilmots

Dessen Abgang hat auf Schalke niemand gefordert. Selbst als Wilmots demTrainer Geraerts halten wollte, den die Schalker Anhängerschaft ja unbedingt loswerden wollte, kam niemand auf die Idee mal Wilmots für sein Festhalten am Trainer zu kritisieren. Genau SO laufen die Uhren auf Schalke….