Oczipka verrät: So krass wirkte die Horrornacht beim S04-Abstieg auf manche Spieler
Beim letzten Abstieg aus der Bundesliga blieb es ruhig rund um den FC Schalke. Die nach Leipzig mitgereisten Fans zeigten sich dem Team gegenüber eher aufmunternd. Auch bei ihrer Rückkehr nach Gelsenkirchen wartete keine böse Überraschung auf die Spieler. Das war zwei Jahre zuvor noch gänzlich anders gewesen. Die Drohungen und Verfolgungsjagden durch die eigenen Fans hinterließen damals ernsthafte Spuren bei so manchem Spieler, verriet jetzt der damals involvierte Bastian Oczipka in einem Podcast.
Die Redaktion von ran.de hat zugehört, als Bastian Oczipka von jener Nacht des 20. auf den 21. April 2021 berichtete.
Der FC Schalke 04 hatte an jenem Abend mit 0:1 bei Arminia Bielefeld verloren, war damit auch rechnerisch endgültig und erstmals seit den 1980er Jahren aus der Bundesliga abgestiegen. Zwar hatte sich gerade dieser Abstieg schon sehr lange abgezeichnet. Der Frust und Zorn etlicher besonders aufgebrachter Schalke-Fans entlud sich aber erst an diesem Abend, da der Abstieg endgültig nicht mehr abzuwenden gewesen war.
Bei der Rückkehr des Mannschaftsbus warteten 500, so schätzt Bastian Oczipka, Schalker Fans an der Veltins-Arena auf die Mannschaft – und nicht, um ihre Solidarität auszudrücken. Vielmehr seien ihnen eine Viertelstunde lang hasserfüllte Vorhaltungen gemacht worden. Oder wie Oczipka es formuliert: „Du wirst 15 bis 20 Minuten lang im Monolog angeschrien. Da gibt’s keinen Austausch, da gibt’s nur volles Brett in die Fresse rein.“
Empfang an der Veltins-Arena mit bleibenden Folgen
Dann eskalierte die Lage. Erst flogen Eier und Golfbälle auf die Spieler, dann machten die Fans sogar im Wortsinne Jagd auf die Spieler. Einige hätte sofort die Flucht ergriffen, auch zunächst er selbst. Doch dann habe er es sich anders überlegt, sei stehengeblieben. Andere wurden durch den Arena-Ring gejagt. Körperlich verletzt wurde wohl kein Spieler. Doch physisch sehr wohl, mit längerfristigen Auswirkungen. Die Autos einiger Spieler seien “ komplett zertrümmert, zertreten“ worden.
Bei der Teamsitzung am nächsten Morgen sei mehr als nur ein Spieler in Tränen ausgebrochen, regelrecht traumatisiert habe mancher gewirkt. Und da manche sogar noch auf dem Heimweg verfolgt worden seien, hätten sie erst einmal eine Woche im Hotel gelebt. Wer in Gelsenkirchen oder Umfeld wohnte, hätte für die ersten 24 Stunden Security um sein Haus erhalten.
Bei Oczipka selbst hätten die Vorfälle zum Impuls geführt, mit dem Fußball ganz aufzuhören. „Keinen Bock mehr“, dachte sich Bastian Oczipka – von 2017 bis 2021 auf Schalke – zunächst. Schließlich entschied er sich mit einigem Abstand doch anders. Nach weiteren Stationen beim 1. FC Union Berlin und bei eben jener Arminia in Bielefeld beendete er erst 2023 seine Karriere. Aus der jene Nacht mit der Treibjagd auf ihn und seine Mitspieler vielleicht am intensivsten in Erinnerung bleiben wird.
Das sind Profis , die erleben sonst vom Fußvolke nicht viel genau wie die Politiker .
agree with Kackmann… das erzeigt körperlische Schmerzen.
Aber gerade Oczipka war das Synonym für den unmotivieten Absahner und den Schwätzer vor dem Herrn!
„Bei Oczipka selbst hätten die Vorfälle zum Impuls geführt, mit dem Fußball ganz aufzuhören“…. um dann seine Fanphoble bei Union Berlin (!!!) so richtig auszuleben.