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„Die wollen auch nicht so spielen“: S04-Trainer van Wonderen nach misslungenem Heimdebüt

Kees van Wonderen
Foto: IMAGO

So hatte sich Kees van Wonderen seinen ersten Auftritt vor heimischem Publikum nicht vorgestellt. Der 55 Jahre alte Chef-Trainer des FC Schalke 04 sah beim 3:4 gegen Greuther Fürth Platzverweis, vier Gegentreffer und eine über weite Strecken desolate Vorstellung seiner Elf. Erst in der Schlussphase bäumte sich sein Team auf. Ein Manko hat der Fußballlehrer bereits ausgemacht: „Die Typen von früher, die fehlen uns. Leute, die am Platz wirklich vorangehen.“


Auf der Pressekonferenz am Montagvormittag vor dem DFB-Pokalspiel bei Bundesligist FC Augsburg (29. Oktober, 18 Uhr) nennt van Wonderen auch ein Beispiel: „Franz Beckenbauer, ein Kapitän auf dem Platz, der auch entscheidet, wie das Spiel läuft.“ Der Niederländer wünscht sich Profis, die einen Plan „begreifen und unterstützen und tragen können“. Weiter: „Als Trainer wünscht man sich Leader auf dem Platz und im Tor.“

Doch gerade in einer Phase ausbleibender Erfolge sei dies schwierig. „Aber wenn die Spieler sehr viel Mühe mit dem eigenen haben, wird das Helfen der anderen schwieriger“, meint der S04-Coach. Sein Plan: „Wenn wir nach und nach das Selbstvertrauen zurückkommt, werden wir auch Spieler haben, die sich untereinander helfen können.“

„Es sind keine Maschinen“

Van Wonderen nimmt die Mannschaft in Schutz: „Was man sieht, ist, die Spieler sind stolz für Schalke zu spielen. Die sind auch nicht stolz, dass es so läuft. Die wollen auch nicht so spielen.“ Der 55-Jährige will „jeden Tag arbeiten, um die Standards besser zu machen, um die Defensive besser zu machen, die Offensive“. Doch das gehe nicht von einem Tag auf den anderen. „Man braucht die Zeit, um zu sehen und zu wissen, dass die Spieler das hinbekommen. Wir reden immer noch über Personen, es sind keine Maschinen.“

Der neue Schalke-Trainer liefert ein Update zur personellen Lage. Demnach habe Bryan Lasme (25) „eine leichte muskuläre Verletzung aus dem Abschlusstraining vor Fürth“. Christopher Antwi-Adjei (30) sei nach seiner Oberschenkelverletzung „wieder näher am Teamtraining“. Dagegen benötige Emil Højlund (19) nach seinen Problemen an der Achillessehne „noch Zeit“.  Auf der Kippe steht in Augsburg der Einsatz von Ron Schallenberg. Der 26 Jahre alte Mittelfeldmann habe nach der Partie gegen Fürth „leichte Probleme“. „Bei ihm müssen wir abwarten“, verkündet van Wonderen.

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zimbo

Der Trainer ist nicht Harry Potter und die Spieler sind keine Maschinen. In jeder Pressekonferenz lernt man erstaunliche neue Dinge.
Nicht wirklich erstaunlich ist dagegen der neue Lösungsansatz „zuerst kommt das Selbstvertrauen, dann die Leistungssteigerung“.
Sooo zäumt man auf Schalke Pferde auf: von hinten!

Ich erwarte auf einer PK keinen aktualisierten Trainingsplan aber irgendeine phrasenfreie Aussage wäre denn doch mal schön.
Letztendlich ist der Kader nicht weiter als zum Trainingsauftakt im Juni.
Kein Spieler hat auch nur den Hauch eines Schimmers, wann er sich auf dem Platz wohin bewegen muss. Das ist einfach nur erbärmlich.