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Führungslos: S04 und die erschreckende Abwesenheit von Anführern

Paul Seguin
Foto: IMAGO

Ben Manga kritisiert scharf die fehlenden Führungsspieler in der Mannschaft und spricht von einer „Katastrophe“. Während die erfahrenen Profis unter Druck versagen, sind es die jungen Talente, die das Ruder übernehmen müssen – ein alarmierendes Signal für den FC Schalke 04.


Der FC Schalke 04 steht nach der enttäuschenden 3:4-Niederlage gegen Greuther Fürth erneut im Kreuzfeuer der Kritik. Ein zentrales Thema dabei: der Mangel an Führungsspielern in der Mannschaft. Nach einem frühen 0:2-Rückstand schien die Moral der Schalker Spieler zu brechen. Viele Profis ließen die Köpfe hängen, und es war niemand bereit, die Verantwortung zu übernehmen.

Paul Seguin, der in Abwesenheit des gesperrten Kapitäns Kenan Karaman die Binde trug, erfüllte diese Rolle nicht. Der 29-Jährige ist kein Leader, urteilt auch die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Auch andere erfahrene Spieler wie Tomas Kalas, Amin Younes und Ron Schallenberg konnten nicht aufzeigen, was von ihnen erwartet wurde. Stattdessen waren es die 18- und 19-jährigen Talente Taylan Bulut und Max Grüger, die versuchten, das Spiel zu drehen und Verantwortung zu übernehmen – ein Umstand, der für eine Profimannschaft alarmierend ist.

Ben Manga, der Kaderplaner von Schalke, äußerte sich nach der Partei selbstkritisch und sprach von „Katastrophe“, als er die Leistung seiner Spieler analysierte.

Manga erfordert mehr Verantwortung von erfahrenen Spielern

Die wachsende Frustration bei den Fans ist nicht zu übersehen. Nach dem Schlusspfiff hörte man Pfiffe aus der Arena, die die Unzufriedenheit über die schwache Vorstellung der Mannschaft unterstrichen. „Es kann nicht sein, dass die 18-Jährigen hier das Ding leiten müssen“, polterte Manga. „Wir erwarten, dass die Führungsspieler das Ding leiten und die Jungen mitreißen – nicht umgekehrt.“

Die Tatsache, dass die erfahrensten Spieler des Teams nicht in der Lage sind, in kritischen Momenten die Initiative zu ergreifen, ist ein zentrales Problem für Schalke. „Jetzt wo es brennt, muss man das so sagen. Uns fehlen die Arturo Vidals, die Gier mitbringen“, stellte Manga fest.

Mit nur acht Punkten nach zehn Spieltagen und einer desaströsen Torbilanz von 24 Gegentoren steckt Schalke tief im Abstiegskampf der 2. Bundesliga. Ohne klaren Anführer auf dem Platz wird es für die Königsblauen eine Herausforderung, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien. Es bleibt abzuwarten, ob die Mannschaft in den bevorstehenden Schicksalsspielen gegen den SSV Ulm und Jahn Regensburg die Wende schaffen kann.