Heimatbesuch bei van Wonderens: Kees musste um Karriere kämpfen
Nur rund 120 Kilometer liegt das Städtchen von Gelsenkirchen entfernt, in dem Kees van Wonderen aufgewachsen ist, wo der dreifache Familienvater heute noch lebt, genauso wie seine Eltern und Geschwister. Ein kurzes Stück hinter Arnheim findet man Bennekom mit seinen 15.000 Einwohnern. Beim Ortsbesuch erzählt sein Umfeld aus Familie und Freunden von der Jugend des heutigen Schalke-Trainers, der am Wochenende ein missglücktes Pflichtspieldebüt für S04 erlebte.
Natürlich sei Kees van Wonderen in seiner Heimat fast allen Einwohnern ein Begriff. Schließlich gewann er 2002 den UEFA-Pokal mit Feyenoord Rotterdam, nachdem es zunächst nicht so ausgesehen hatte, als würde Kees eine Karriere im Profifußball gelingen. Dabei soll er schon in jungen Jahren der klar beste Fußballer gewesen sein, wenn er mit seinen älteren Brüdern – Rob, Edward und Pete – spielte.
Doch als die Pubertät aus so manchem Mitspieler einen starken Jüngling macht, blieb Kees van Wonderen schmächtig. Somit fehlte ihm das Durchsetzungsvermögen, welches bei aller guter Technik unabdingbar ist. Als er 18 war, schaffte er es nicht einmal in die erste Mannschaft des örtlichen VV Bennekom. Doch aufzugeben, wie er es selbst wollte, das ließ sein Vater Piet nicht zu.
Schmächtiger van Wonderen setzte sich dank Maloche doch noch durch
Vier Jahre lang quälte er sich täglich im Fitnessstudio, baute einiges an Muskeln auf, sodass er es schließlich doch noch zum Fußballprofi brachte. Zunächst ab 1991 beim nahe gelegenen NEC Nijmegen. Nach einer Zwischenstation bei NAC Breda ging es für van Wonderen zu einem der großen drei Clubs in den Niederlanden, zu Feyenoord Rotterdam. Dort spielte er von 1996 bis 2004 in über 200 Ligaspielen.
Meister 1999 und wie erwähnt UEFA-Pokalsieger 2002 wurde er mit Feyenoord – letzteres auch noch gegen den BVB – nachdem er sich das Zeug zum Profi hart erarbeitet hatte. Insofern darf man davon ausgehen, dass van Wonderen weiß, was Maloche bedeutet. Selbst zu fünf Länderspielen im Trikot von Oranje brachte es der eigentlich schon Aussortierte, der als Defensivspieler stets Verantwortung übernahm.
So kann er auch heute Faulheit und Arroganz bei anderen nicht leiden, verrät ein Bekannter aus der Jugend, der im Schuhgeschäft von van Wonderens Schwägerin auftaucht, als die Bild-Zeitung bei ihrem Ortsbesuch dort einkehrt. Hochnäsig sei er selbst durch seine Erfolge aber nicht geworden, im Gegenteil bodenständig geblieben. Und doch könne er zupacken und sich gegen Widerstände durchsetzen. Eine Eigenschaft, die dem in Deutschland zuvor quasi unbekannten beim Trainerjob auf Schalke sicher nicht schaden wird.
….nun wird diese bald vorbei sein…