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Ex-Schalke-Profi Becker kritisiert Personalpolitik: Wurde Wilmots nur für die Fans geholt?

Timo Becker
Foto: IMAGO

Der ehemalige Schalke-Profi Timo Becker kritisiert die Personalpolitik des Vereins und äußert Zweifel an der Verpflichtung von Marc Wilmots als Sportdirektor, den er als eher fanorientierte Entscheidung sieht. Zudem glaubt er, dass Schalke jungen Spielern nicht genug Zeit zur Entwicklung geben kann, was langfristig problematisch sei.


Die jüngsten Personalentscheidungen bei Schalke 04 haben nicht nur bei den Fans für Unruhe gesorgt, sondern auch bei ehemaligen Spielern des Vereins. Nach der 3:5-Niederlage gegen den SV Darmstadt entschied sich Schalke, Cheftrainer Karel Geraerts und Sportdirektor Marc Wilmots zu entlassen. Vor allem Wilmots geriet zunehmend in die Kritik, besonders wegen fehlender Kommunikation und einem Mangel an kreativen Ideen. Nun hat auch Ex-Schalke-Spieler Timo Becker seine Meinung zu den Vorgängen im Verein geäußert.

Becker, der mittlerweile bei Holstein Kiel spielt und dort in dieser Saison jede Minute auf dem Platz stand, ist nach wie vor bekennender Schalke-Fan. In der Zweitligasaison 2021/22 trug er noch das Trikot der Königsblauen. Im YouTube-Format At Broski – Die Sport Show nahm er kein Blatt vor den Mund und äußerte sich kritisch zur Entscheidung, Marc Wilmots als Sportdirektor zu verpflichten.

Ex-Schalker Timo Becker: „Man muss intensiver schauen, dass man gutes Personal holt“

Der 27-Jährige stellte klar: „Gute Fußballspieler müssen ja nicht immer gute Trainer sein. Und bei denen, die mal früher etwas vor 30 Jahren erreicht haben – UEFA-Cup-Sieger mit Schalke – muss ja nicht heißen, dass sie gute Sportdirektoren sind.“ Becker betonte, dass der Klub intensiver darauf achten müsse, kompetentes Personal zu verpflichten.

Seiner Ansicht nach wirkte es so, als sei Wilmots in erster Linie für die Fans geholt worden: „Ich sage ja nicht, dass Wilmots kein gutes Personal ist. Aber es kommt von außen stehend immer so rüber: ‚Wir müssen jetzt einen für die Fans holen, dann ist alles ein bisschen ruhiger und man kann alles aufbauen‘,“ so der Abwehrspieler weiter.

Ein weiteres Problem sieht Becker darin, dass Schalke es aktuell schwer habe, jungen Spielern genügend Zeit für ihre Entwicklung zu geben. Zwar lobt er den Schritt, Ben Manga als neuen Sportdirektor zu verpflichten, doch er glaubt, dass die Entwicklung junger Spieler angesichts der sportlichen Situation schwierig sei: „Ich glaube nur, dass Schalke nicht die Zeit hat, gerade Spieler zu entwickeln, es aber trotzdem machen will und vielleicht auch machen muss aufgrund des Geldes.“

Letztlich fehlen laut Timo Becker die sofort wirkenden Transfers, die Schalke aktuell dringend bräuchte, um sportlich wieder stabiler zu werden.

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Tyler Durden

Im Nachgang ein Feuer melden wenn die Feuerwehr schon am einpacken ist macht mal so gar keinen Sinn.

zimbo

Ich bin kein Freund von Maulkörben und angesichts der Tatsache, wer sich in den letzten Wochen so alles zu den Zuständen auf Scjhalke geäußert hat ,ese ich die Aussagen eines Insiders, der Becker nun mal war, recht interessiert.
Letztendlich bin ich inhaltlich aber eher enttäuscht, die meisten Argumente und Standpunkte kann ich nicht wirklich nachvollziehen.

Schalke ist derzeit in Sachen „Verantwortliche“ eher unterbesetzt, so fehlt ein Vorstand Sport. Das wiederum schaffte für das Amt des Sportdirektors eine Monopolstellung in Sachen Entscheidungsfindung, für die es schon eines findigen Mannes bedurft hätte und keines Novizen ohne jegliche Erfahrung in dem Geschäft.

Und so halte ich Wilmots nur für von den Entscheidungsträgern extremst überschätzt.
Diesen Fehler versuchten diese Personen zu beheben. indem sie einen Mann in noch niedrigerer Position im Tagesgeschäft de facto über Wilmots stellten und somit versuchten, ein Feuer mit Benzin zu löschen.

Und so hat man mit Ben Manga zunächst einen „Direktor für Kaderplanung, Scouting und Knappenschmiede“ eingestellt, der nun nur noch den Titel „Direktor Kaderplanung und Scouting“ trägt, die Knappenschmiede schwebt organisatorisch wieder mal im luftleeren Raum.
Diese „Reduktion“ der Ämter geht aber erneut einher mit einem Machtmonopol im sportlichen Sektor, dem Manga noch weniger gewachsen ist als Wilmots zuvor.
Da braucht es schnellstmöglich kompetenten Zuwachs in der Chefezage.

Die Idee, Wilmots sei nur als Grüßaugust a la Asamoh angedacht, entbehrt jeglicher Logik. Sollte damals NIEMAND die Kaderplanung und sportliche Ausrichtung in Angriff nehmen?

Was die Chancen und die Zeitvorgaben für Talente angeht, sollte theoretisch alles ähnlich ablaufen wie bei anderen Vereinen: Bis zum Alter von 23 Jahren erhalten sie ihre Chance in der U23, danach wird die Luft ähnlich dünn wie überall im Profisektor.
Timo Bercker selber war ja eher ein Spätstarter, der sich nicht über zu wenige Chancen auf Schalke beklagen kann und darf.

Tyler Durden

Zum einen richtig was du sagst. Aber…
Wie nah ist Becker generell am tagesgeschäft des s04 dran? Wie weit war er in die Entscheidungsfundung rund um das Thema Wilmots eingebunden? Warum äußert er sich jetzt erst? Warum nicht vorher, wo er mit seiner Aussage noch irgendetwas hätte beeinflussen können? Und wo wir schon dabei sind, welches standing hat er bei der Vereinsführung? Könnte er überhaupt etwas beeinflussen?
Und wenn er in der Position ist das er etwas beeinflussen kann, hätte er etwas in der causa wilmots machen können das den Verlauf geändert hätte?
Das sind nur ein paar Fragen…

Warum sich also 2 Wochen später noch einmal dazu äußern?

Mehr hab ich eigentlich gar nicht sagen wollen 😅

Mikhaylischenko

Ich glaube der Becker hat den Tillmann angerufen und gesagt das der Wilmots voll die Flitzpiepe ist und der soll ihn achtkantig rauswerfen.Und das hat der Tillmann sofort gemacht.Die Kiel Mafia macht da kurzen Prozess.
Nächste Woche ruft der Skrzybski den Tillmann an und sagt das der Manga achtkantig du weißt schon.Weil der gehört auch zur Kiel Mafia.So läuft das nämlich.

Taubenstecher

Nein. Tillmann und Manga suchen Dumme Degen sie die Fehler zu schieben können das ist der Grund. Dumm und ohne Erfahrung.

Königsblau Hagen

Kann man doch nicht groß drüber diskutieren. Becker sagt nur das, was sowieso jeder weiß. Von daher Peng