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„Leider keine Zeit mehr bekommen“: Das sagt Ex-Trainer Thomas Reis zu seinem Aus auf Schalke

Thomas Reis
Foto: IMAGO

Nicht einmal zwölf Monate saß Thomas Reis beim FC Schalke 04 auf der Trainerbank. Dann musste er aufgrund von „enttäuschenden Auftritten und mangelnder Erfolgsperspektive“, wie es offiziell hieß, seine Sporttasche packen. Der 50 Jahre alte Fußballlehrer erklärt, beim Revierklub „einiges gelernt“ zu haben.


Seit Beginn der laufenden Saison steht Reis in der Türkei unter Vertrag. Mit Samsunspor mischt er derzeit die SüperLig auf. Nach einem dramatischen 4:3-Erfolg in der Nachspielzeit gegen Göztepe Izmir kletterte der Klub vom Schwarzen Meer jetzt auf Platz drei. Nur die Istanbuler Schwergewichte Galatasaray und Fenerbahce liegen noch vor dem neuen Verein des früheren Schalke-Coachs.

Zu seinem Engagement in Samsun sagt Reis in einem Interview mit der WAZ: „In Deutschland gab es zudem keine Interessenten, zu denen ich gesagt habe: Das passt zu 100 Prozent.“ Doch dann habe sich bei dem letztjährigen Tabellen-13. „eine Möglichkeit“ ergeben.

Auf Schalke hauchte er dem Klub in der Bundesligasaison 2022/23 wieder neues Leben ein. Die Königsblauen lagen nach elf Runden mit lediglich einem Sieg und sechs Punkten auf dem letzten Platz. Unter der Regie von Reis holte S04 in 23 Partien immerhin noch 25 Zähler. Doch für den Klassenerhalt sollte die Ausbeute nicht reichen. Am Ende fehlten zwei Punkte zur Relegation gegen den Hamburger SV.

„Was hast du falsch gemacht?“

Auch nach dem Abstieg hielten die Verantwortlichen zunächst an dem gebürtigen Wertheimer fest. Nach nur zwei Erfolgen in sieben Spielen kam dann aber das Aus. „Meine Zeit auf Schalke war zu kurz, die Freistellung kam für mich aus dem Nichts“, sagt Reis heute. „Ich hatte das Gefühl, meine Arbeit sei noch nicht beendet. Für den Umbruch habe ich leider keine Zeit mehr bekommen.“

Seine Transfer-Wünsche seien ihm aus finanziellen Gründen nicht erfüllt worden. „Ich kann ja dann nicht sagen: Jetzt trete ich zurück“, betont der 50-Jährige. Wenn er auf die Entwicklung unter seinem Nachfolger Karel Geraerts (42) blicke, ist Reis überzeugt: „Im Nachhinein kann man sagen, dass es nicht nur an mir gelegen hat, dass wir so schlecht gestartet sind, dass die Saison so gelaufen ist.“ Nur wenn sich die „Mannschaft in eine andere Richtung entwickelt“ hätte, hätte er sich gefragt: „Was hast du falsch gemacht?“

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