Der FC Schalke 04 befindet sich derzeit in einer schwierigen Phase, die weit über die jüngste 3:5-Niederlage gegen den SV Darmstadt hinausgeht. Marcel Reif, der bekannte TV-Kommentator und Fußball-Experte, hat die aktuellen Entwicklungen beim Traditionsverein kritisch beleuchtet und deutliche Warnsignale gesendet.
In der Sendung Reif ist live äußerte sich Reif zum Debakel der Königsblauen und dem anschließenden Trainer- sowie Sportdirektor-Rauswurf. Auf die Frage, wie er damals als Kommentator auf das Spiel gegen Darmstadt reagiert hätte, antwortete er mit einem Schmunzeln: „Ihr habt sie doch nicht mehr alle.“ Diese Bemerkung deutete bereits auf tieferliegende Probleme innerhalb des Vereins hin.
Reif zog ein ernsteres Fazit: „Man kann ein Spiel mal verlieren, aber wenn das so wie am Wochenende passiert, dann ist es schwer so zu tun, als wäre das nur ein Betriebsunfall gewesen.“ Er betonte, dass der Ausgang des Spiels darauf hinweise, dass „gar nichts in Gelsenkirchen stimmt“. „Hier ist mehr im Argen“, so der Experte weiter.
Die Spannungen innerhalb des Vereins sind seit Wochen spürbar. Der entlassene Trainer Karel Geraerts und der neue Kaderplaner Ben Manga gerieten öffentlich in Streit, während der geschasste Sportdirektor Marc Wilmots zwischen den Fronten stand. Reif kommentierte die Situation mit den Worten: „Nun wurde mal ein Strich gezogen“, fügte jedoch hinzu: „Wenn so viel im Umfeld um die Mannschaft nicht stimmt – Machtkämpfe und so weiter – dann bildet sich das irgendwann auf dem Platz ab. Das konnte man sich ausmalen.“
Marcel Reif kritisiert interne Machtkämpfe auf Schalke
Für den ehemaligen Kommentator ist klar, dass Schalke sich „in einer Bredouille, die Verzweiflung heißt“ befindet. Die Ära als gestandener Erstligist sei längst vorbei, erklärte der 74-Jährige: „Im Moment geben sie sich Mühe, ein gestandener Zweitligist zu sein und wenn man auf die Tabelle guckt, sieht das anders aus.“ Er sieht die internen Machtkämpfe und Unstimmigkeiten als Hauptgrund für die sportlichen Misserfolge.
Auf die aktuellen Informationen von BILD, dass Schalke einen Coach sucht, der nicht aus dem typischen deutschen Trainertopf kommt, reagierte Marcel Reif mit der Einschätzung, dass der Verein derzeit „so viele Experimente“ unternimmt, um die Krise zu bewältigen.