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„Nehme nicht irgendeinen“: So sucht Ben Manga seine Scouts

Ben Manga
Foto: IMAGO

„Perlentaucher“ nennt man ihn. Ben Manga hat das besondere Auge für Talente. Der 50-Jährige entdeckt Spieler, die sonst keiner auf dem Radar hat. Seit dem 10. Mai 2024 fahndet er als Direktor für Kaderplanung, Scouting und Knappenschmiede nach Verstärkungen für den FC Schalke 04. Doch auch ein Ben Manga kommt nicht ohne Unterstützung aus.


Seinen Spitznamen erwarb er sich während seiner Tätigkeit für Eintracht Frankfurt. Evan N’Dicka (25/heute AS Rom), Randal Kolo Muani (25/Paris Saint-Germain) oder auch der auf Schalke bestens bekannte Rodrigo Zalazar (25/Sporting Braga) zählen zu den zahlreichen Profis, die Manga dem hessischen Bundesligisten empfahl. „Man muss unterwegs sein, sich die Talente anschauen und ein Netzwerk haben, von dem man wertvolle Hinweise bekommt“, verrät der Mann aus Äquatorial-Guinea.

Manga beherrscht zahlreiche Sprachen und ist so in der Lage, mit potenziellen Neuzugängen auch ohne Dolmetscher zu kommunizieren. „Nicht alle Spanier oder Südamerikaner sprechen gerne Englisch, deshalb ist es ein großer Vorteil, die Landessprache zu kennen“, verrät der dreimalige Bundesligaspieler. „Wenn du mit ihnen lachen kannst, ist das ganz wichtig. Der erste Kontakt entscheidet die Richtung, in die es geht.“

Alle großen Ligen abgedeckt

Während seiner Zeit in Frankfurt vertraute Manga einem großen Team, bestehend aus 15 bis 20 Mitarbeitenden. In einer Medienrunde ging der 50-Jährige jüngst ins Detail. „Die Scouts, die wir haben, sind alles langjährige Scouts, mit denen ich in den letzten zehn, 15 Jahren überall auf der Welt war und dann über Fußball diskutiert habe“, zitiert ihn Ruhr24. „Die Scouts leben in den Ländern, das sind Einheimische. Wir haben alle großen Ligen wie Deutschland, Italien, Spanien, England, Portugal, Schweiz abgedeckt. Argentinien, Südamerika haben wir abgedeckt mit Leuten, die dort wohnen, die Sprache kennen, die die Kultur kennen.“

Manga erklärt, dass sein Scouting-Team stets so zusammengestellt sei, „dass die Scouts die ersten drei, vier Monate nur in ihren Ländern bleiben, um komplett alles von A bis Z zu gucken“. Wenn ihm „dann fünf Scouts den gleichen Spieler nennen“, sei „die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass der Spieler funktionieren sollte“.

Doch um zum Team von Manga zu gehören, benötigen Kandidaten eine Menge Erfahrung. „Ich nehme nicht irgendeinen, der mich anschreibt“, betont der S04-Verantwortliche.

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