Als einer von fünf Spielern durfte Tobias Mohr beim 0:0 am Mittwoch im Test des FC Schalke 04 gegen Twente Enschede über die gesamten 90 Minuten ran. Dabei wurde der 28-Jährigen vor rund einem Monat noch über seine bei S04 kaum noch vorhandene Perspektive informiert, verbunden mit der mehr oder weniger direkten Aufforderung, den Verein zu verlassen.
Wie Sebastian Polter, Henning Matriciani, Lino Tempelmann und Leo Greiml, die die gleiche Kunde erhielten, steht Mohr aber weiterhin auf Schalke unter Vertrag und eine Kehrtwende von Vereinsseite scheint zumindest nicht unmöglich. Während Trainer Karel Geraerts allgemein betont, dass alle Spieler auf dem Trainingsplatz auch eine Chance haben, gab Mohr nun gegenüber „Ruhr24“ einen Einblick in seine Gefühlswelt.
Mohr denkt kurzfristig
„Es ist das erste Mal für mich gewesen, dass ein Verein mich nicht mehr haben möchte. Klar muss man das erstmal schlucken“, so der Spezialist für die linke Außenbahn, der in der Vorbereitung aber auf sich aufmerksam gemacht hat und aktuell ein positives Zwischenfazit ziehen kann: „Bislang läuft es gut, ich bin zufrieden. Ich bin niemand, der sagt: ‚Ich bin angepisst, ich will gehen‘. Jeder von uns fühlt sich in der Truppe wohl. Es macht Riesenspaß, mit dem Trainer zusammenzuarbeiten.“
Allzu viele Gedanken über seine persönliche Situation will sich Mohr im Moment indes nicht machen, sondern bevorzugt ein kurzfristiges Denken und schließt keineswegs aus, mit weiterhin voller Identifikation auf Schalke zu bleiben: „Fußball ist ein Tagesgeschäft. Wenn der Trainer meint, der Junge hat mich überzeugt, dann kann das der Fall sein. Am Ende entscheidet der Trainer und dem folge ich.“