„Diesen Bums schaffe ich nicht noch ein Jahr“ – Simon Terodde über das Ende seiner Karriere
Er hätte sich gerne so verabschiedet, wie ihn die Fans am besten kennen – und zwar als Torschütze. Doch Simon Terodde (36) brachte beim 2:1-Erfolg des FC Schalke 04 gegen Hansa Rostock den Ball nicht im gegnerischen Kasten unter. Die größte Chance bot sich ihm in der 81. Minute, aber Hansa-Keeper Markus Kolke (33) verhinderte den Einschlag.
„Klar hätte ich das Tor gerne gemacht“, gesteht Terodde im Gespräch mit dem Kicker. Doch großer Ärger kam nach Schlusspfiff nicht auf. „In einer Stunde interessiert mich das aber nicht mehr“, ergänzt er mit einem Grinsen. Ziel sei es gewesen, „dass wir dieses Spiel gewinnen. Der Sieg war noch einmal wichtig, um der Verantwortung gerecht zu werden, auch den anderen Vereinen im Abstiegskampf gegenüber.“ Das ist den Königsblauen gelungen, die in der zweiten Hälfte durchaus weitere Treffer hätten erzielen können.
Trotz der Erfahrung von fast 16 Jahren im Profi-Fußball war das Spiel gegen Rostock keine Partie wie so viele zuvor. „Ich habe schon gemerkt, vor allem in der Kabine, dass mein Fokus aufgrund der ganzen Emotionalität ein bisschen verlorenging“. gesteht Terodde, der in 1. und 2. Bundesliga auf nun 401 Einsätze kommt. Der vergangene Samstag sei für ihn ein „sehr emotionaler“ Tag gewesen, berichtet der gebürtige Bocholter, „gerade auch wegen des Videos“. Ihm zu Ehren lief in der Veltins-Arena ein Film mit Momenten aus seiner langen Karriere.
„Froh, dass es vorbei ist“
Nach 88 Minuten war Schluss für den Zweitliga-Rekordtorjäger (177 Treffer in 311 Begegnungen). „Das muss man genießen, wenn man bei so einem Verein die Karriere beenden darf“, sagt Terodde und führt weiter aus: „Die 90 Minuten waren schon anstrengend, ich bin froh, dass es vorbei ist.“
Am Sonntag (19. Mai, 15.30 Uhr) trifft Schalke 04 in der letzten Runde der Saison 2023/24 auf Greuther Fürth. Danach hängt die Nummer neun der Königsblauen Trikot und Schuhe an den Nagel. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt für das Ende seiner Karriere gekommen, meint Terodde. Er sei „stolz darauf, dass ich fit und vor allem gesund aufhören kann, ohne Knie- oder Sprunggelenksprobleme“. Doch die lange Zeit im Profifußball hat Spuren hinterlassen. „Diesen ganzen Bums schaffe ich nicht noch ein Jahr“, gesteht der Mittelstürmer, der ein Engagement auf Schalke nicht ausschließt.