Stimmen zum 0:1 in Kiel: „Keinen guten Tag erwischt“

Die rund um den FC Schalke 04 in der vergangenen Woche weit verbreitete Hoffnung, dass der 1:0-Sieg gegen Eintracht Braunschweig die Wende zum Besseren war und direkt nachgelegt werden kann, hat sich nicht erfüllt. Stattdessen verloren die Königsblauen am Sonntag bei Holstein Kiel mit einer schwachen Vorstellung mit 0:1 und stecken tiefer denn je im Abstiegskampf der 2. Liga. Dazu passend fielen die Stimmen zum Spiel zwischen ernüchtert und verärgert aus.
„Es ist ein verdienter Sieg für Kiel“, gab Simon Terodde unumwunden zu und haderte vor allem mit einem eigenen Offensivspiel: „Wir haben viel investiert gegen den Ball. Nach vorn haben wir zu wenig zustande bekommen, so ehrlich müssen wir sein. Nach dem 0:1 ist keine Druckphase von uns mehr entstanden.“
Trainer Karel Gerarts sah es ähnlich wie sein erfahrener Angreifer, wollte aber seinen Schützlingen zumindest den Willen nicht absprechen: „Meine Spieler haben alles versucht, sind viel gerannt. Besonders mit dem Ball war das aber keine gute Performance, da hätten wir gegen so ein starkes Team auswärts einfach besser sein müssen. Der Gegner hatte 22 Torschüsse, wir nur fünf – das zeigt, dass wir keinen guten Tag erwischt haben.“
Schweigen der Fans „erschreckend“
Am deutlichsten freilich äußerte sich am Mikrofon von „Sky“ Torhüter Marius Müller, der gerade an den ersten 45 Minuten kein gutes Haar ließ: „Sie hätten in der ersten Halbzeit schon klar führen müssen, so viele Chancen wie sie hatten. Wir können froh sein, dass sie das Tor nicht getroffen haben“, so der Keeper, der weiter kein Blatt vor den Mund nahm: „Wieder haben wir zu viele individuelle Fehler gemacht, technische Fehler gemacht und kopflose Dinge getan.“
Dass im Schalker Fanblock nach Spielschluss Stille herrschte, stufte Müller als „erschreckend“ ein. „Wenn sie jubeln, ist es natürlich schön, wenn sie uns beleidigen, kannst du auch was damit anfangen. Aber wenn kein Feedback kommt, solltest du dir Gedanken machen“, so der Keeper, der S04 nun gegen den SV Wehen Wiesbaden wieder vor einem Schlüsselspiel sieht: „Wir haben ein ähnliches Spiel wie letzte Woche und müssen die Eier wieder auf den Tisch legen.“