Interviews

Helmut Kremers äußert sich zum Tod von Franz Beckenbauer

Franz Beckenbauer
Foto: Getty Images

Ein wenig unter dem Radar der Fußball-Öffentlichkeit in Deutschland fand ein Interview mit Helmut Kremers zu dem verstorbenen Weltstar Franz Beckenbauer statt. Grund ist, dass man ein solches nicht unbedingt im Morgenmagazin vermutete, wo Kremers Rede und Antwort zu seinem Erlebnissen mit dem einstigen Gegenspieler sowie Mitspieler in der deutschen Nationalmannschaft stand.


Obwohl er nicht „auf Kohle geboren“ wurde, im Ruhrgebiet, sondern in Mönchengladbach, zählt Helmut Kremers zum Inventar des FC Schalke 04, weil er nicht nur neun Saisons zwischen 1971 und 1980 für den Club spielte, sondern kurzzeitig auch einmal dessen Präsident war.

Zudem verkörpert er die in den 1970er Jahren noch recht erfolgreichen Schalker Zeiten, was auch dadurch unterstrichen wurde, dass Helmut Kremers in jener Zeit deutscher Nationalspieler war. So auch 1974, als er zum WM-Kader von Helmut Schön gehörte. Während der WM im eigenen Land blieb er ohne Einsatz, darf sich aber dennoch Weltmeister nennen. Diesen Titel erreichte er ohne sein Zutun, während allen voran Franz Beckenbauer eine Art Spielertrainer gab und letztlich im Finale von München gegen die Niederlande mit 2:1 triumphierte.

Am 7. Januar 2024 verstarb eben jener Franz Beckenbauer, was für das Morgenmagazin Anlass war, Helmut Kremers zu seinen Erinnerungen an den „Kaiser“ zu befragen. Nachzusehen und zu hören ist das rund fünfminütige Gespräch unter diesem Link.

Kremers betont, dass Beckenbauer zwar der Chef in der Nationalmannschaf war, man aber trotzdem mit ihm viel Spaß haben könnte. Zudem sei er jemand gewesen, der viele Gelder für seine Stiftung generiert habe, mit denen vielen Menschen geholfen werden konnte. Zu den Vorwürfen bezüglich der Korruption rund um die Besorgung der WM-Ausrichtung 2006 will Kremers sich nicht äußern, findet vielmehr die Behandlung Beckenbauers durch die Öffentlichkeit in diesem Punkt nicht akzeptabel.

Natürlich wird auch noch erwähnt, dass Beckenbauer nicht nur 1974 als Spieler (und Kapitän) Weltmeister wurde, sondern auch 1990 als Teamchef der DFB-Auswahl. Helmut Kremers lobt Beckenbauers großen Ehrgeiz, bei dem dennoch ein sehr menschlicher Umgang mit seiner Umwelt nicht zu kurz kam. Beckenbauer sei schlicht ein „Siegertyp“ gewesen, und mit all seinen positiven Seiten möchte Helmut Kremers, einer der beiden Kremers-Zwillinge, die beide für Schalke spielten, in Erinnerung behalten.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
1 Kommentar
Oldest
Newest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments
Taubenstecher

Nun nach Kiel zum Bonusspiel ein schöner Ausflug