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Stimmen zum 1:4 in Kaiserslautern: „Jeder muss sich jetzt im Spiegel hinterfragen“

Kenan Karaman
Foto: Getty Images

Der FC Schalke 04 hat nach dem 0:2 zu Hause gegen den Hamburger SV auch das zweite Spiel der Rückrunde verloren. Anders als gegen die Hanseaten stimmte am Freitagabend bei der 1:4-Niederlage beim 1. FC Kaiserslautern aber wenig bis nichts im Spiel der Königsblauen. Dementsprechend deutlich fielen nach dem Schlusspfiff auch die Reaktionen aus.


Auf die Frage, ob jeder auf Schalke den Ernst der Lage verstanden habe, gab mit Kenan Karaman bei „Sky“ einer der noch besseren Akteure eine eindeutige und zugleich besorgniserregende Antwort: „Wie ich das heute empfunden habe, dann nicht, nein. Aber da gehören wir alle ins Boot. Wir müssen schleunigst was ändern.“ Der Offensivmann, der den zwischenzeitlichen Ausgleich von Darko Churlinov vorbereitet hatte, konnte deshalb auch die Reaktion der Fans nachvollziehen, die vorzeitig ihre Unterstützung eingestellt haben: „Absolutes Verständnis. Die reisen hier fünf, sechs Stunden aus Gelsenkirchen an und wir liefern dann so einen Dreck ab. Absolut berechtigt mit allen Aussagen, die sie von sich gegeben haben.“

Mit Blick auf das richtungsweisende Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig hat Karaman auch eine unmissverständliche Forderung parat: „Jeder muss sich jetzt im Spiegel hinterfragen. Wir müssen nicht träumen, dass wir ein paar Plätze klettern, sondern uns jetzt gegen Braunschweig den Arsch aufreißen.“

Klare Worte von Geraerts und Wilmots

Ein vernichtendes Urteil nach den 90 Minuten auf dem Betzenberg fällte auch Trainer Karel Geraerts: „Wir haben das ABC des Fußballs vergessen“, so der belgische Fußball-Lehrer, der bei seinen Akteuren grundlegende Dinge vermisste: „Wir haben eine Lektion erhalten, gerade was die zweiten und dritten Bälle betrifft. Wenn man die letzte Leidenschaft nicht zeigt, ist es schwierig zu gewinnen, gerade auswärts.“

Während Sportdirektor Marc Wilmots konstatierte, dass „sieben, acht Spieler schlicht nicht auf ihrem Level“ waren, wollte Geraerts keine öffentliche Einzelkritik betreiben: „Wir haben kollektiv einige Fehler gemacht, ich möchte heute nicht auf einzelne Spieler zeigen.“

Sehr wohl aber machte Geraerts deutlich, dass vor dem nächsten Kellerduell gegen Braunschweig eine richtige Selbsteinschätzung zwingend nötig ist: „Wir müssen auf dem Boden der Tatsachen ankommen und sehen, wo wir stehen. Und dann lernen, dafür zu fighten, was wir erreichen wollen.“