Schalke siegt sich vom letzten Platz – 5:2-Sieg im Keller-Kracher gegen Hertha BSC
Schalke 04 klettert zumindest für einen Tag auf den Relegationsplatz. Durch das 5:2 (2:1) über Hertha BSC überholen die Königsblauen dank der Treffer von Skarke (3. Minute), Bülter (14., 78.), Terodde (48.) und Kamiński (90.+2) die Berliner. Die Tore für die Gäste erzielten Jovetić (45.+3) und Richter (84.).
Thomas Reis warf gegen Hertha die Rotationsmaschine an. Auf gleich fünf Positionen veränderte er die Mannschaft im Vergleich zum enttäuschenden 0:2 bei der TSG Hoffenheim. Krauß, Zalazar, Frey und Ouwejan nahmen auf der Bank Platz. Yoshida musste aufgrund eines Muskelfaserrisses erstmals in dieser Saison passen. Jenz feierte nach einer zweiwöchigen Verletzungspause sein Comeback. Ebenfalls in die Startelf rückten Kamiński, Latza, Drexler und Terodde.
Das nennt man wohl einen Auftakt nach Maß. Der Minutenzeiger hatte sich noch keine dreimal gedreht, da klingelte es bereits im Berliner Tor. Nach einem Einwurf von Kamiński erhielt Skarke den Ball, kämpfte sich an Cigerci und Uremović ein wenig glücklich vorbei. Kurz vor dem Strafraum zog er aus halblinks ab. Sein Schuss knallte rechts oben an die Unterkante der Latte und prallte von dort in das Netz zum 1:0 für S04 (3. Minute). Ein herrlicher Treffer der Nummer 20.
In der 14. Minute legten die Königsblauen nach. Ausgangspunkt war erneut ein Einwurf – diesmal auf der rechten Seite von Brunner. Über Drexler kam das Leder zu Skarke, der scharf nach innen flankte. Bülter stand am zweiten Pfosten vollkommen frei und nickte unhaltbar für Christensen ein. 2:0 für die Hausherren nach noch nicht einmal einer Viertelstunde. Für Bülter war es bereits der achte Saisontreffer.
Nach 22 Minuten wäre fast das Anschlusstor gefallen. Im Anschluss an einen Freistoß zielte Jovetić in die rechte untere Ecke. Den verdeckten Schuss aus rund 14 Metern lenkte Fährmann reaktionsschnell an den Pfosten.
In der 32. Minute flankte Bülter auf Drexler, der am zweiten Pfosten stehend an das Außennetz köpfte.
Verletzungsbedingter Wechsel in der 36. Minute: Nach einem kurzen Sprint fasste sich Fährmann an den Oberschenkel. Der Schalker Schlussmann musste sich gegen den Ex-Herthaner Schwolow auswechseln lassen.
Das Spiel war jetzt eher von Zweikämpfen denn von Torchancen geprägt. So sah der frühere Schalker Boateng Gelb nach einem Foul an Latza.
Als alle schon auf den Halbzeitpfiff warteten, schlug die Hertha zu. Nach einer Flanke von Lukebakio konnten Skarke und Drexler nicht klären. Jovetić legte sich den Ball auf seinen rechten Fuß und hämmerte ihn unhaltbar für Schwolow aus 14 Metern ins rechte Eck. Das Anschlusstor in der Nachspielzeit der ersten Hälfte (45.+3).
Halbzeit-Fazit: Schalke mit starkem Beginn und optimaler Chancenverwertung. Hertha fand erst spät in die Partie und kam kurz vor dem Pausenpfiff zum Anschlusstor. Auf beiden Seiten gab es in der von Kampf geprägten Begegnung einige technische Unzulänglichkeiten.
Bülter schnürt den Doppelpack
Nächster verletzungsbedingter Wechsel in der Pause. Der umtriebige Skarke musste runter. Für ihn rückte Karaman ins Team.
Schalke begann den zweiten Durchgang genauso wie den ersten – und zwar mit einem Treffer. Karaman nahm auf der rechten Seite Tempo auf und passte genau zum richtigen Zeitpunkt auf den mitgelaufenen Terodde, der aus wenigen Metern zum 3:1 einschob (48.).
In der 59. Minute zeichnete sich Schwolow aus, als er eine Kopfball von Tousart aus dem rechten unteren Eck fischte.
Das Verletzungspech hielt an. Nach einem Zweikampf mit Ngankam fiel Brunner auf die Schulter und hielt sich schmerzverzerrt den Arm. Es ging nicht weiter für den Rechtsverteidiger. Uronen kam auf den Platz und nahm seine angestammte Position auf der linken Abwehrseite ein. Matriciani rückte auf rechts.
Doch die Schalker ließen sich davon nicht irritieren. Serdar erlaubte sich einen katastrophalen Fehlpass, den Matriciani abfing. Latza schlug die Kugel auf halblinks. Bülter kam vor dem herausstürzenden Christensen an den Ball und überlupfte den Hertha-Keeper zum 4:1.
Richter verkürzte nach einem schnellen Konter im Anschluss an eine Schalker Ecke in der 84. Minute auf 4:2.
Karaman hätte in der 88. Minute fast auf 5:2 erhöht, doch Richter kratzte das Leder von der Linie. Das besorgte dann Kamiński in der Nachspielzeit durch einen direkt verwandelten Freistoß.
Fazit: In einer hart umkämpften Partie behaupteten sich die Königsblauen. Die Gastgeber nutzten die Abwehrschwäche der Berliner gnadenlos aus. Bülter, seit Monaten bester Offensivmann, sorgte mit seinem Doppelschlag für die Vorentscheidung. Es bleibt dabei: Steht Jenz auf dem Platz, verliert Schalke nicht.
S04: Fährmann (36. Schwolow) – Brunner (71. Uronen), Kamiński, Jenz, Matriciani – Král, Latza – Skarke (46. Karaman), Drexler (65. Krauß), Bülter – Terodde
Hertha: Christensen – Uremović, Kempf, Dárdai (55. Ngankam) – Richter, Tousart, Cigerci (26. Serdar), Boateng (62. Kanga), Plattenhardt – Lukebakio, Jovetić