Interviews

Gerald Asamoah im Interview zum Jahr 2022: „Das ist Schalke“

Gerald Asamoah
Foto: imago images

„Leiter Lizenzspieler“ nennt sich die Position, die Ex-Nationalspieler Gerald Asamoah beim FC Schalke 04 innehat. Und doch ist damit nur ein kleiner Bereich seiner Funktion auf Schalke beschrieben, wo der langjährige S04-Spieler (1999 bis 2011) Identifikationsfigur und oft auch emotionaler Rettungsanker ist. Mit der WAZ spricht er über die aktuelle Lage beim Kumpel- und Malocherclub.


Hinter der Bezahlschranke verrät Asamoah dort, dass er beim Rückblick auf das sportlich für S04 bereits beendete Jahr 2022 vor allem an die selige Freude über den Aufstieg denkt und jene Partien im Schlussspurt, die diesen noch ermöglichten.

Dass es danach direkt wieder abwärts ging mit nun schon mehreren Spieltagen als Tabellenletzter, kommentiert Asaomah lakonisch mit „Das ist Schalke.“

Danach erzählt der WM-Teilnehmer von 2002 und 2006 davon, dass er anders als als Spieler nun als Funktionär eigentlich nie abschalten könne. Er sei stets auf dem Diensthandy erreichbar, die Gedanken gingen viel weiter als in der Zeit als Spieler. Zudem werde er sogar im Urlaub auf Schalke angesprochen, selbst dort sei also eine gedankliche Trennung von seinem Job schwierig.

Gefolgt von Lob für die Fans, die ein gutes Gespür entwickelt hätten, wie die Ansprüche auf Schalke momentan realistischerweise nur sein könnten. Außerdem würde er das Scheitern von Frank Kramer ein Stück weit auch als seine eigene Niederlage empfinden.

Danach streitet Asamoah klar ab, dass er Ambitionen hätte, der Nachfolger von Rouven Schröder zu werden. Durchaus hege er den Wunsch, einmal als Sportdirektor tätig zu sein. Dies müsse aber weder jetzt sofort noch auf Schalke geschehen. Er habe ja gerade erst das berufsbegleitende DFB- und DFL-Studium begonnen. Mike Büskens und er, die von der WAZ provokant als „Trainerrauswurf-Beschleuniger“ bezeichnet werden, nimmt er in Schutz. Dieser habe einmalig als Cheftrainer zur Verfügung gestanden, nun aber gebe es von ihm keine Bestrebungen mehr, dies noch einmal zu tun.

Angesprochen auf die nun beginnende WM und seine Finalteilnahme von 2002, sagt Asamoah, dass er natürlich die Spiele schauen werde. Man müsse sich über den Stand der Dinge im Fußball informieren. Die Vergabe nach Katar sei aber ein Fehler gewesen, den man heute nicht wiederholen werde. Und zum Erreichen des Finals in Japan sagt Asamoah, dass man der Mannschaft damals nichts zugetraut habe. Deutschland sei aber immer eine Turniermannschaft.

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