Schalkes DFB-Pokal-Gegner: Der Star des Bremer SV ist der Trainer
Die Spieler des Bremer SV sind überregional nur wenig bekannt. Das ist nicht despektierlich gemeint, aber für einen Klub, der gerade erst in die Regionalliga aufgestiegen ist, nicht ungewöhnlich. Der Name des Trainers ist dagegen vielen, vor allem Fußballfans, ein Begriff. Bei Dynamo Dresden ist der Coach des Schalker Pokalgegners eine Vereinsikone.
1999 beendete Torsten Gütschow seine Karriere als Aktiver. In seiner Bilanz für Dynamo Dresden stehen 169 Treffer in 370 Einsätzen. Tore wie am Fließband erzielte der am Donnerstag 60 Jahre alt gewordene Sachse auch für Galatasaray Istanbul, Hannover 96 und den Chemnitzer FC. Für die DDR lief er in drei Länderspielen auf, in denen ihm zwei Treffer gelangen.
Gegenüber „fussball.de“ erinnert sich Gütschow an die Bundesligasaison 1991/92 – die erste gesamtdeutsche. Hansa Rostock und Dynamo Dresden hatten sich in der NOFV-Oberliga für die Bundesliga qualifiziert, Schalke 04 war, wie auch in diesem Jahr, die Rückkehr in die Bundesliga geglückt. „Mit Spielen gegen Schalke 04 verbinde ich nur positive Erinnerungen“, denkt der 60-Jährige an diese Saison zurück. Unter dem damaligen Dynamo-Trainer Helmut Schulte (heute 64) hatte der damals als 1. FC antretende Klub in Gelsenkirchen ein 1:1 geholt. „Das Heimspiel gewannen wir dann 2:1“, freut sich Gütschow noch heute.
„Das Spiel genießen“
Der gebürtige Görlitzer ist glücklich über den Pokalgegner von Sonntag (31. Juli, 13 Uhr). Er habe gehofft, „dass wir einen Traditionsverein zugelost bekommen“, bekennt der BSV-Coach. „Dass das Losglück auf unserer Seite war, hat uns riesig gefreut.“ Seine Elf sei „natürlich“ Außenseiter, weiß der NOFV-Fußballer des Jahres 1991. Doch „wir wollen dem FC Schalke 04 das Leben so schwer wie möglich machen“. Dafür werde man „alles versuchen“.
Für den Viertligaaufsteiger ist das Pokalduell die Partie des Jahres. „Wir wollen das Spiel genießen, alles Positive mitnehmen und möglichst viel für die Saison in der Regionalliga Nord lernen“, sagt Gütschow, der in diesem Sommer das Amt als BSV-Coach übernahm.
Für die Begegnung müssen die Bremer nach Oldenburg ausweichen, da das eigene Stadion nicht über die erforderliche Kapazität erfüllt. Das sei schade, bedauert Gütschow den Umzug ins Marschwegstadion des Drittligisten. Dennoch werde seine Mannschaft „Leidenschaft und Kampfgeist“ an den Tag legen, um die Zuschauer zu begeistern.