Schröder fordert Geduld und Pragmatismus
Im Interview mit der Vereinszeitung „Schalker Kreisel“ nimmt Sportdirektor Rouven Schröder Stellung zur aktuellen Lage des Clubs, aber auch zu seiner persönlichen Vorgehensweise. Im Vordergrund steht für ihn, dass sich das Team immer noch finden müsse, weshalb die Fans sich weiter in Geduld üben sollten.
Dass genau das nicht gerade eine Stärke des gesamten Schalker Umfelds ist, weiß Rouven Schröder schon seit seiner Kindheit und Jugend, erzählt er dem Magazin. Er ist im Sauerland aufgewachsen und hatte dort viele Kontakte zu Schalke-Fans in seinem Bekanntenkreis. Schon damals habe er sich über die große Emotionalität der Reaktionen – sowohl nach Siegen als auch nach Niederlagen – gewundert. Mittlerweile sei er selbst infiziert vom Schalke-Virus, weil er eben mittendrin agiert.
Das heiße aber nicht, dass er nicht mit klarem Kopf an seine Aufgaben herangehe. Diese wiederum nähmen so sehr Besitz von ihm, dass teilweise sogar seine Familie darunter leide, eröffnet Schröder den Leserinnen und Lesern. So sei er zwar am Essenstisch physisch anwesend, mit den Gedanken aber oft bei den Plänen, die er mit dem FC Schalke 04 verfolge. Man müsse nicht 12 Stunden im Büro sitzen, um sich ständig mit dem Club zu beschäftigen. In seinem Falle sei das immer so, egal, wo er gerade geht und steht.
Schröder kennt die Emotionen im Fußball genau
Trotz der gerade weil Schröder um die besonders ausgeprägten Befindlichkeiten der Schalker Fans weiß, mahnt er aber zur Geduld und zum Pragmatismus. Immer noch habe man eine nahezu komplett neu zusammengestellte Mannschaft vor sich. Zudem bevorzuge er es, regelmäßig zu punkten und zu siegen. Die Frage nach der Ansehnlichkeit dessen, was die Spieler im Schalker Trikot jeweils fabrizieren, stelle sich erst später.
Man neige im Fußball generell dazu, das jeweils letzte Ergebnis auch als den gegenwärtigen Stand der Entwicklung anzusehen. Das sei aber falsch, Entwicklungen zeigten sich weniger in der Tagesform, sondern eben mittel- und langfristig.
Zudem könnten sich die Fans sicher sein, dass die Verantwortlichen die Geschehnisse auch dann nüchtern analysierten, wenn der Erfolg in Form von Siegen da ist. Diese Rationalität könne er bieten. Gleichwohl spüre auch er den immensen Druck, der auf Schalke in dieser besonderen Situation nun einmal herrsche.