Kuranyi kritisiert fehlende Hierarchie auf Schalke: „Zu wem soll ein Kutucu bitteschön aufschauen“
Ex-Schalke-Profi Kevin Kuranyi hat sich über die aktuelle Lage bei den Knappen geäußert und dabei vor allem die fehlende Hierarchie bei S04 kritisiert. Laut dem Spielerberater fehlt es Schalken an den nötigen Führungsspielern.
Fünf Jahre stand Kevin Kuranyi beim FC Schalke 04 unter Vertrag, ehe es in 2010 nach Russland zu Dinamo Moskau zog. Der Deutsch-Brasilianer verfolgt die Knappen jedoch weiterhin intensiv und ist von der aktuellen Lage alles andere als begeistert.
Neben den extremen finanziellen Herausforderungen sieht der 38-jährige vor allem auch bei der Kaderzusammenstellung große Probleme.
„Es ist schade, was auf Schalke passiert“
Im Gespräch mit „Spox“ betonte Kuranyi, dass Schalke eigentlich ein Verein ist, der jedes Jahr in Europa spielen muss, allein schon wegen den Fans: „Es ist schade, was auf Schalke passiert. Ich leide mit den Fans, die für mich zu den besten der Bundesliga zählen“.
Die Probleme sind jedoch hausgemacht: „Die Kaderplanung in den vergangenen Jahren war alles andere als optimal. Wir hatten damals viele Anführer in unserer Mannschaft und im Verein, zu denen jüngere Spieler wie ich, aber auch blutjunge Eigengewächse wie Mesut Özil oder Benedikt Höwedes aufschauen konnten. Wenn ich jetzt einen Blick auf den Schalker Kader werfe, frage ich mich: Zu wem soll ein Ahmed Kutucu bitteschön aufschauen?“.
Zudem leide der Klub laut Kuranyi unter einem Identifikationsproblem. Es gäbe zu wenige Spieler die Schalke richtig leben. Vielen geht es nur um persönliche Ziele und finanzielles.
In Sachen David Wagner will sich der ehemalige Stürmer noch kein finales Urteil bilden: „Er hat in der vergangenen Saison zwei Gesichter gezeigt: in der Hinrunde ein positives, in der Rückrunde ein negatives. Es wird schwierig für ihn, das Ruder herumzureißen, aber er verdient noch eine Chance. Für die Gesamtsituation gibt es sowieso keinen Alleinschuldigen“.