Zusammenhalt stärken: Spieler sollen nach Gelsenkirchen ziehen
Auf Schalke brechen in vielerlei Hinsicht ganz neue Zeiten an. Tönnies ist weg, Geld ist auch keins mehr da, man hat den Europapokal als Ziel vorerst aufgegeben – und will dennoch eine gewisse Aufbruchsstimmung beim FC Schalke 04 erzeugen. Nicht zuletzt, um die Fans wieder für sich zu gewinnen, von denen man viele verprellt hat. Zu diesem „neuen“ Schalke soll nun auch eine besondere Maßnahme für die Spieler hinzukommen.
Die Idee ist nicht ganz neu, wurde zuletzt aber offenbar nicht mehr so verfolgt wie noch zu Zeiten von Horst Heldt. Der hatte damals verfügt, dass die Spieler maximal im Umkreis von 50 Kilometern ihren Wohnort haben dürften. Das wurde wohl schnell wieder aufgeweicht, denn auch aktuell wohnen die meisten Spieler aus dem Kader des FC Schalke 04 im feinen Düsseldorf. Vielmals sogar im piekfeinen – und luxuriösen – Stadtteil Oberkassel. Das soll sich möglichst rasch wieder ändern.
Die Spieler werden angehalten, ihren Wohnsitz nach Gelsenkirchen zu verlegen. Das schaffe größeren Zusammenhalt innerhalb des Teams, aber auch zwischen den vielen Fans vor Ort und den Spielern. So hoffen es zumindest Vorstand Jochen Schneider, wie Sport.de berichtet. Zumindest von der generellen Außenwirkung her sicher nicht verkehrt. Schließlich gilt Gelsenkirchen als die ärmste Stadt ganz Deutschlands – und wenn die Spieler zeigen, dass sie mit den Fans wenigstens räumlich in einem Boot sitzen, schafft das wohl tatsächlich gemeinsame Identität.
Mascarell lebt schon im Revier
Außerdem, ergänzte Schneider, sei es für die Profis „einfach besser, wenn man am Tag nicht schon eine Stunde im Auto sitzen muss, um zum Training zu kommen“. Das sah immerhin Omar Mascarell bereits so, der erst vor Kurzem nach Schalke-Buer gezogen ist und damit nur 3 Kilometer von der Veltins-Arena entfernt lebt. Als Kapitän wird er damit seiner Vorbildfunktion gerecht.
Doch auch diese Spieler haben sich bereits für Gelsenkirchen als jenen Ort entschieden, der in ihrem Pass als Wohnort zu finden ist: Ozan Kabak und Nassim Boujellab. Wobei hier nicht klar ist, wie lange diese noch Schalker sein werden. Weitere Spieler sollen folgen, so jedenfalls der Wunsch von Vorstand Jochen Schneider. Ein deutliches Signal in Richtung der Fans.